Firmenleben



„Niemand ist vergessen, nichts ist vergessen!“

78 Jahren vergangen - was bedeutet das? Für die meisten von uns ist das schon lange her. Und was ist, wenn es neben uns die Leute gibt, die die Träger dieser „lebendigen Geschichte“ sind? Wir, d.h. Swetlana Tschekwaskina und Alena Strunina haben es geschafft, mit Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges vom Bezirk Basmanny zu sprechen. Deren Geschichten ermöglichten uns, die Gegenwart aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

Insgesamt haben die Mitarbeiter von Holding 83.500 Rubel gesammelt. Für diese Summe haben wir für 14 Veteranen festliche Kompositionen aus Blumen, Postkarten, in die je viertausend Rubel eingelegt wurden sowie Körbe mit Lebensmitteln (roter Kaviar aus Rotlachs, Rotwein, Entenpastete mit Dörrpflaumen „Rublewsky“, Kunstschokolade „Russland“ , Schaumkuchen „Belewsky“, weiche Biskuits mit Marmelade, schwarzer Tee in festlicher Verpackung „Herz“, Fruchtpüree) gekauft.

Die Erste, zu der wir mit Blumen und Geschenken gingen, war eine charmante Frau Ksenia Archipowna, die die Schule bereits abgeschlossen hatte, als der Krieg begann. Sie lebte in Nowosibirsk und arbeitete zuerst bei einem Verteidigungsunternehmen, das die Kriegswaffen für die Front herstellte. Aber bereits nach sechs Monaten ging sie selbst zu den Kursen für Fernmelder, obwohl die Fabrikarbeiter unabkömmlich waren. Nach dem Abschluss der Kursen wurde Sie zu einer ausgezeichneten Spezialistin, die an die Weißrussische Front geschickt wurde. „Jeder Kontakt könnte für den Fernmelder der letzte sein - die Gegner ermittelten schnell unsere Signale und es flogen die Luftangriffe. Die Funker saßen fast immer in Bunkern, ohne das Tageslicht zu sehen“, erzählt Ksenia Arсhipowna. Aber sie hat auch gute Erinnerungen: über Tänze in den Pausen zwischen den Verbindungen, über tapfere und faire Kommandeure, über Front-Korrespondenz. Nach dem Ende des Krieges studierte sie Jura und arbeitete das ganze Leben lang als Anwältin.

Der Zweite, den wir besuchten, war Grigory Stepanowitsch, geboren 1924 im Gebiet Woronesch. Dieser Mann, voll von Vitalität, ein ausgezeichneter Geschichtenerzähler mit einem großartigen Sinn für Humor, sah so aus, als ob er nicht 94 Jahre alt ist. Er geriet 1942 in den Krieg, nachdem er in der Stadt Gorki (jetzt Nischni Nowgorod) die Kursen für Panzerschützen abgeschlossen hatte. An der Front verlor Grigory Stepanowitsch einen Arm und bekam eine Quetschung, gewann aber Freunde und Kriegskameraden, an deren Namen er sich immer noch erinnert, obwohl viele von ihnen diese Welt längst verlassen haben. Er mag es nicht, sich an den Krieg zu erinnern und erzählt nur lustige Geschichten. „Ich erinnere mich daran, wie ich die Auszeichnungen für einen Militär ins Hospital brachte, und der lokale Kommandeur ließ mich, ins Bad zu gehen. Wir haben es doch monatelang nicht gesehen. Ich ging also rein, zog mich aus, seifte mich ab und da öffnete sich die Tür und die Krankenschwester kamen rein, um die Kranken zu waschen. Und alle wie ausgewählt. Ich zog mich am ganzen Körper zusammen, und sie begannen mich zu necken... Ich kann nicht beschreiben, wie schlecht ich mich damals fühlte“, lacht Grigory Stepanowitsch. Das Jahr 1945 traf er im Rang eines Oberleutnants, ausgezeichnet mit dem Orden des Roten Sterns, und er war damals nur 21 Jahre alt. In Friedenszeiten wurde der noch recht junge Grigory am Plechanow-Institut immatrikuliert und arbeitete danach im staatlichen Preiskomitee des Ministerrates der UdSSR unter Leitung von Mikojan. Am Ende des Treffens gab uns Grigory Stepanowitsch einen Rat: „Schätzen sie die Zeit. Es scheint nur, dass ich so jung bin, ich bin aber bereits 94 Jahre alt. Ich habe nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen ist. Man muss es schätzen“.

Zum dritten Aufenthaltspunkt unserer „Glückwunschlandung“ wurde die Wohnung von Jekaterina Andrejewna, geboren 1928. Ihr ganzes Leben lang und die Kriegszeit verbrachte sie im Fernen Osten. Sie wollte überhaupt nicht über die schrecklichen Jahre des Großen Vaterländischen Krieges sprechen, aber Sie teilte gerne die Geschichte über die Arbeit ihres Lebens – die Arbeit des Journalisten im Fernsehen von Chabarowsk mit. Da war sie im Zentrum der Kulturereignisse: Gastspielreisen der Theatergruppen, Musiker und Künstler. Später schrieb sie sogar ein Buch über die Geschichte des örtlichen Fernsehens.

Die 1926 geborene Anna Jakowlewna hieß uns herzlich willkommen. Während des Krieges arbeitete sie als Krankenschwester und nach dem Sieg studierte sie Medizin. Sie erwies sich als äußerst gastfreundliche und fröhliche alte Frau. „Mein Gott, warum sind sie so blass und mager? Esst mehr und genießt die frische Luft!“, machte uns Anna Jakowlewna scherzhaft Vorwürfe.

Es war nicht einfach, die nächste Veteranin, Antonina Karpowna, zu treffen. Sie öffnete uns hartnäckig die Tür nicht und hielt „die Verteidigung“ aufrecht, bis ihre Nachbarin Anna Jakowlewna sie anrief und überzeugte, dass wir keine Betrüger sind. Aber es lohnte sich: wir lernten eine Kriegsteilnehmerin kennen, die 1915 geboren wurde (!!!). Ja, wir irrten uns nicht. Antonina Karpowna ist 104 Jahre alt, aber sie sieht so wunderbar aus, als ob sie nur 80 Jahre alt sein könnte: Sie läuft selbst, spricht mit komplexen Wendungen, macht Frisure und Make-up ... Außerdem erzählte sie uns, dass sie im Alter von 96 Jahren ein Talent für das Schreiben von Gedichten in sich entdeckte. Eine erstaunliche Frau, die in der Nähe von uns wohnt – im Bezirk Basmanny!

Stella Markowna zeigte auch einen Kampfcharakter und ließ uns erst nach einem Anruf vom Rat der Veteranen zu sich nach Hause. Im Ergebnis sahen wir eine kleine, zierliche Frau, die sich in einem persönlichen Gespräch als sehr gutmütig und freundlich erwies. Für ein Foto holte sie ihre weiße Jacke mit Medaillen heraus und war danach sehr besorgt, dass sie nicht so schön aussah wie auf anderen Fotos. Eine Frau bleibt auch mit 94 Jahren eine Frau.

Anna Aleksandrowna, geboren 1928, freute sich herzlich über unseren Besuch. Sie verlässt das Haus schon lange nicht mehr, da sie trotz ihres Alters selbst die gelähmte Schwiegertochter pflegte. Unglaublich, wie viel Kraft diese Frau hat. Während des Krieges nahm sie an Kämpfen nicht teil und erhielt keine Medaillen, aber sie leistete eine sehr nützliche Arbeit - sie nähte Uniform für Soldaten. In der Friedenszeit arbeitete Anna Aleksandrowna vor ihrer Pensionierung als Schneiderin. 

Insgesamt konnten wir im Laufe von 2 Tagen - am 6. und 7. Mai - mehr als 10 Veteranen besuchen. Einige Geschenke mussten wir an den Rat der Veteranen des Bezirks Basmanny bringen, da die Empfänger nicht zu Hause waren - sie gingen mit ihren Verwandten zur Erholung. Man verrsprach uns, dass die Geschenke unbedingt übergeben werden.

Wir werden uns lange an diese herzlichen Treffen und sinnigen Gespräche erinnern. Es scheint, dass die Veteranen uns mehr Gutes gewünscht haben, als wir denen in unseren Glückwunschsanreden - so herzlich und gut diese Leute sind. Die Kriegsveteranen dankten herzlich sowohl der Unternehmensleitung als auch allen Mitarbeitern für ihre Aufmerksamkeit. Und wir sagen Ihnen allen „Herzlichen Dank!“. Wir leisteten mit Ihnen eine große und gute Tat - schenkten unseren lieben Veteranen das Gefühl, gebraucht und geliebt zu sein. Und davon sind wir auch selbst ein bisschen besser geworden. Wir hoffen, dass die Aktion „Niemand ist vergessen, nichts ist vergessen“ zu einer guten Tradition für die Holding Vipservice wird.


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20.05.2019